•  
    Leseliste
  •  
    Vogemerkt
  •  
    Rezension
  •  
    Gelesen
  •  
    Neu

Susan Price

Die Elfling Saga: Zwei Romane in einem Band


 
»Die Elfling Saga: Zwei Romane in einem Band« von Susan Price


Besprochen von:
 
Mystera
Deine Wertung:
(2.5)

 
 
Elfling ist das Kind einer Elfenfrau und eines Menschen - eines Königs. Als Bastard ist er als Herr von einem Gehöft aufgewachsen doch am Sterbebett des Königs wird er zu dessen Nachfolger benannt. Unter den Adligen und Christen gilt Elfling als Teufelsbrut und der Trohn wird ihm von seinen drei Halbbrüdern, sowie seinem Onkel streitig gemacht. Wird der Halbelf wirklich zum Herrscher über das Königreich oder tatsächlich in die Hölle geschickt, der er angeblich entsprang?

Susan Price schafft mit "Die ELFLINGSaga" ein neues Fantasywerk mit vielen Einschlägen mittelalterlichen Glaubensrichtungen.
Der Hauptprotagonist Elfling
ist vom Charakter her eher ein etwas gehobener Bauer, der zwar ein paar Leibeigene hat, sich aber sonst nicht als Volksfremd sieht. Er hat das angeborene Talent des Heilens, weswegen er von vielen Verzweifelten aufgesucht wird. Sein Charakter hat mir persönlich absolut nicht zugesagt. Er ist zwar zum Mitleid fähig, kann aber auch absolut Gefühlskalt agieren. Im gesamten Geschehen konnte ich mit dieser Figur nicht warm werden, da seine Gefühlswelt eher nicht durchsichtig war. Vielleicht soll gerade dies seine Andersartigkeit unterstreichen und damit dem Ganzen seinen mystischen Touch geben, aber für meine Person fehlte ein wichtiger Teil.
Die Leibeigene Ebba ist in diesem Roman eine Schlüsselfigur. Ihre Liebe zu Elfling und ihr Wahnsinn waren das Einzige, was mich wirklich animiert hat, den Band bis zu Ende zu lesen - immer darauf hoffend, das es zumindest für dieses arme Wesen einen Funken Hoffnung und Glück geben mag.

Die Grundstory ist recht interessant gemacht und hat mit Aberglaube und dem Wandel vom "Heidnischen Glauben" zum "wahren Glauben" (dem Christentum) zu tun. Ich als Leser habe mich als unbeteiligte Person gesehen, die ein altes Mythenepos präsentiert bekommt.
Der Kampf der Brüder um den Trohn hätte meiner Meinung nach Emotionsgeladener sein müssen. So stirbt einer der drei Brüder Elflings bei der ersten Begenung mit ihm. Sein Bruder Unwin als treuer Christ begehrt gegen den Elfen auf und der andere Bruder, Wulfeard, ist Elfling mal zugetan, dann wieder voller Hass und dann voll Bruderliebe - viel Hin- und Her ohne wirkliche Entschlusskraft.
Der alte Glaube wird in diesem Buch wiederbelebt. Wir begegnen Götternamen wie Odin, Freja und den Valküren. Das Schicksal Elflings wird uns als Festgelegt dargeboten und sein Tod ist bereits gewebt - Was kann ihm also wirklich großes Geschehen?
Die Göttermythen des Volkes werden sehr intensiv beschrieben und machen sicher einen großen Anreiz dieses Buches aus. Wer unser Osterfeuer ein Mal aus dem Blickwinkel des Glaubens an Ing sehen möchte, kommt ihr auf jeden Fall auf seine Kosten.

Alles in Allem bekommt der Leser mit "Die Elflingsaga" einen Roman geboten, in dem Heiden- und Christentum miteinander ringen, Bruderliebe und das Ringen um Macht aufeinanderprallen, alte Götter ihre Finger im Spiel haben und das Schicksalsrad immer weiter läuft. Der fantastische Aspekt wird durch das Einfügen eines Elfen unterstrichen und der Möglichkeit der Auferstehung von gefallenen Kriegern.
Für mich persönlich war dieser Band zu wenig gefühlsbetont, doch vielleicht mag ein Liebhaber von Mythen und Sagengeschichten hier auf seine Kosten kommen. Lest es einfach selber.
 


Mehr Rezensionen von Mystera