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Max Barry

Die 22 Tode der Madison May


 
»Die 22 Tode der Madison May« von Max Barry


Besprochen von:
 
Elohym78
Deine Wertung:
(4)

 
 
Die junge Immobilienmaklerin Maddie ist tot. Ermordet von ihrem Kunden Clayton Hors. Die Details sind bekannt und doch kann er nicht gestoppt werden. Als die Journalistin Felicitc der Sache im Auftrag der Daily News nachgeht, kann sie nicht glauben, was sie herausfindet: Denn Maddie wird nicht nur in dieser Welt ermordet, sondern muss immer und immer wieder sterben. Felicity kann es erst glauben, als sie sich den Reisenden anschließt und selber zwischen den Welten reist.

Das Cover ist einem provozierenden Gelbton gehalten, der einem förmlich ins Auge springt. Es zeigt Felicity, wie sie gerade mit einem gewagten Sprung von einer Realität in die nächste reist. Noch nicht ganz da und nicht mehr ganz hier. Zusammen mit dem Klapptext machte es mich neugierig auf den Inhalt des Buches.

Max Barry hat einen sehr interessanten und lebendigen Schreibstil, der mich an sein Werk fesselte! Die Mischung aus rasanter Mordermittlung, bewegenden zwischenmenschlichen Beziehungen und Wissenschaftsthriller, machten das Buch zu einem Leseerlebnis der besonderen Art!
Auf der einen Seite ist ein brutaler Mord geschehen, den es aufzuklären gilt. Felicity nimmt sich der Sache als Reporterin an und verbeißt sich förmlich in den Fall. Sie versucht Hintergrundrecherchen mit den vorliegenden Tatsachen in Einklang zu bringen; und scheitert. Denn Clayton Hors scheint wie aus dem Nichts plötzlich und ohne jegliches Motiv Maddie zu ermorden. Doch das Motiv liegt schon länger zurück, als Felicity klar ist.
Und hier greift der Wissenschafts-Thriller! Clayton reist gezielt durch das Multiversum. Stets auf der Suche nach seiner perfekten Maddie, die ihn liebt und schätzt. Gelingt dies nicht, schlachtet er sie ab. Immer und immer und immer wieder. Ganz habe ich die Sprünge nicht verstanden, fand die Vorstellung allerdings äußerst faszinierend und super von Max Barry beschrieben. Sehr gerne ließ ich meiner Phantasie Spielraum, mich in dieser Vorstellung zu verlieren.
Sehr schmerzlich empfand ich den Verlust von Maddie. Sie ist mir als Protagonistin ans Herz gewachsen und so ging mir ihre Ermordung stets nah. Ich durfte sie immer wieder neu kennen und schätzen lernen, nur, um sie wieder zu verlieren. Ja, es war ein merkwürdiges Gefühl, immer wieder die selbe Protagonisten neu kennenzulernen! Aber auch interessant.
Als Konstante blieb mir hingegen die Journalisten Felicity, die sich in ihren neuen, alten Leben zurecht finden musste. Was hat es für Auswirkungen, wenn man eine andere Entscheidung auf seinem Lebensweg trifft? Felicity kann für sich diese Fragen beantworten und in multiple Leben schlüpfen. Aber nur ein einziges Mal. Manchmal verstrickte ich mich in Überlegungen, was den Erzählfluss des Autors ins Stocken brachte, da ich gerne die Gedankenexperimente weiter ausführte.

Besonders spannend fand ich die Protagonisten von Max Barry! Denn während sich Felicity in ihrer Rolle als Reisende weiterentwickelte, scheint Maddie stehen zu bleiben. Denn in jeder Episode durfte ich sie neu kennenlernen, auch wenn die Grundstruktur gleich bleibt. Im Gegensatz zu Felicity, hier bleibt die Person gleich, aber die Lebensumstände ändern sich. Mal hat sie eine, mal zwei Katzen, mal eine glückliche Beziehung mit Gavin, mal nicht. Ich hatte das Gefühl, dass der Autor jedes Mal die Protagonisten neu erfinden muss und sie doch gleich hält. Beeindruckend!

Mein Fazit

Einlassen, abtauchen, staunen! Multiversen, Morde und große Gefühle! Ein wirklich packendes und spannendes Buch mit verblüffend viel Tiefgang!
 


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