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Daniel Mosmann

Auf Pilgerfahrt mit Gevatter Tod: Schauergeschichten


 
»Auf Pilgerfahrt mit Gevatter Tod: Schauergeschichten« von Daniel Mosmann


Besprochen von:
 
Lanara
Deine Wertung:
(4)

 
 
Wieder einmal Kurzgeschichten (die scheinen sich bei mir gerade zu häufen) und wieder einmal wurde ich von einem Schriftsteller überzeugt. 10 Geschichten, mal etwas kürzer, manchmal auch etwas länger … alle spielen in der Gegend rund um den Schwarzwald … alle haben mir gut gefallen.

Winterzauber

Eine junge Frau erwacht, nachdem sie vor einer Hütte in einer eisig kalten Nacht einschlief. Auf dem Weg nach Hause nimmt sie keiner wahr. Keiner ausser dem alten Bauern, den sie selbst längst tot glaubte.

In einem Landhaus

Der Hausherr ist gestorben – nach einer langen und qualvollen Krankheit. Alles in dem Zimmer strahlt Elend aus. Nur die Ehefrau scheint nicht zu trauern …

Oben, auf dem Knochenberg

Er will die Nacht in einer alten Ruine verbringen, doch er hätte besser vorher nichts über die Schauerlegenden dieses Gebäudes gelesen. Vom Regen in den Keller des alten Gemäuers getrieben, ist die Nachtruhe nicht ungestört.

Zur alten Linde

Zur Abwechslung keine Geschichte, sondern ein Gedicht …

Biester

Frösche, überall Frösche. Von Jahr zu Jahr gibt es mehr von ihnen. Bis eines Tages eine Art Gift über dem Land versprüht wird. Dieses soll die Frösche eigentlich ausrotten … doch dieser Plan geht nicht ganz auf.

Das sonderbare Begräbnis des William M. Roth

Seltsame Pannen passierten beim Begräbnis. Unfähige neue Mitarbeiter des Friedhofamtes haben ein Grab falsch gegraben … doch Jahre später liegt der Tote doch auf der richtigen Grabseite.

Das Exkrement Gottes

Man sollte schon einen guten Grund haben, wenn man seine Frau tötet. Und Vorsicht walten lassen beim Entsorgen der Leichen. Auch passende Ausreden für Polizeikontrollen sollte man parat haben.

Zwischen Kraut und Kartoffeln

Eigentlich wollte die alte Bäuerin ja nur ihre frisch ausgesäten Kartoffeln vor den Krähen schützen und stellte aus diesem Grund eine Vogelscheuche auf. Doch warum bewegt sich das Ding übers Feld? Ein Streich von gelangweilten Kindern oder steckt doch mehr dahinter?

Die vergessenen Kinder

Ein alter vergessener Friedhof und ein alter vergessener Kinderspielplatz. Wie stehen diese beiden Plätze miteinander in Verbindung? Und mit wem spricht der alte Nachbar?

Auf Pilgerfahrt mit Gevatter Tod

Nochmals ein Gedicht …

Alle Geschichten sind unterschiedlich: Vom Thema, von der Länge, vom Inhalt … doch eins haben alle gemeinsam – das sprachliche Können. Von der ersten Seite an war ich gefesselt vom Stil des Autoren. Die Art, wie er mit den Texten spielt, gefällt mir wirklich gut (ich wünschte, das könnte ich auch). Der Untertitel des Buches lautet „Schauergeschichten“ – was äusserst passend ist. Keine war grausig, keine eklig – aber einen angenehmen Schauer spürte ich schon beim Lesen der ein oder anderen Geschichte.

Winterzauber“ hat mich gleich wirklich berührt. Einfühlsam hat Daniel Mosmann das Gefühlsleben der Protagonistin beschrieben. „Biester“ war stellenweise ein wenig fies und ich gebe zu, mit dieser Wendung und dem Ende hätte ich nicht gerechnet. Über „Das Exkrement Gottes“ musste ich immer wieder schmunzeln. Fast hätte mir der Protagonist leid getan – so viele Pannen können einer Personen doch gar nicht zustossen.


Fazit

Tolle Geschichtensammlung, die ich gerne weiter empfehlen kann. Aus Neugier habe ich in das Vorgängerbuch „Von Kastanien und Knochen“ reingeschnuppert – das werde ich mir definitiv noch zulegen. Auch die Homepage von Daniel Mosmann habe ich mir angeschaut und sie gefällt mir … Denn er ist nicht nur Autor, sondern er malt auch.

Ein Danke auch noch für die nette Widmung in dem Buch.
 


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