•  
    Leseliste
  •  
    Vogemerkt
  •  
    Rezension
  •  
    Gelesen
  •  
    Neu

Markus Heitz

Wédora - Schatten und Tod: Roman (Die Sandmeer-Chroniken)


 
»Wédora - Schatten und Tod: Roman (Die Sandmeer-Chroniken)« von Markus Heitz


Besprochen von:
 
Elohym78
Deine Wertung:
(3.5)

 
 
Die beiden Gestrandeten Liothan und Tomeija haben sich mit der Situation abgefunden, dass es für sie keine Rückkehr in die Heimat mehr gibt und bauen sich ein Leben in Wedora auf. Tomeija soll die nächste Hohepriesterin des Driochor werden und unterstützt mit ihrem Wissen den Daremo in der Verbrechensbekämpfung. Liothan hingegen vertieft sein magisches Wissen in der Hoffnung, doch einen Weg nach Hause zu finden. Durch einen Zufall - einen Zufall wie ihn nur Liothan treffen kann - gerät er in Kontakt mit den Keija, Kreaturen der Unterwelt und den Verbrechern Wedoras. Beide Gruppen wollen die Herrschaft über die Stadt übernehmen und Liothan soll sie als ihr Saldun anführen. Tomeija steht jedoch auf der anderen Seite...

Endlich geht die Geschichte um die beiden Gestrandeten Liothan und Tomeija weiter! Sehnsüchtig habe ich auf den Folgeband gewartet, da nur Markus Heitz es vermag, mich in völlig andere, phantastische Welten zu ziehen und diese lebensecht und realistisch zu kreieren! Fast kam mir Wedora wie eine Stadt vor, die ich kenne und in der ich auch schon mal gewandelt bin. Dank der detaillierten Beschreibungen des Autors ist dies möglich geworden. Vor meinem inneren Auge sehe ich die Wüstenstadt, sehe die Hitze flimmern, höre den Kara Buran in den Gassen pfeifen und schmecke die trockene Luft; gehe durch die einzelnen Viertel spazieren und lasse mich in eine Wirtschaft ziehen, um dort mit den Einwohnern zu trinken und mich in Glücksspiele hineinziehen. Kurz, ich habe Wedora und ihre Menschen ins Herz geschlossen.
Das Buch lebt durch seine phantastischen Elemente und an jeder Ecke gab es neue Dinge für mich zu entdecken: Voller Staunen sah ich mir die riesigen Echsen an, die im Untergrund lebenden Keija, die alle für hirnlose, tumpe Monster halten, die teils primitive, teils mit Magie aufgepeppte Technologie und den schier endlosen Smaragdsee unter der Stadt. Alles einzigartig und doch kann in Wedora nichts ohne den anderen existieren.

Im Mittelpunkt stehen Liothan und Tomeija, die durch einen bösen Zauber aus ihrer Heimatwelt in die Wüste katapultiert worden sind. Lebten sie zuvor in den grünen Wäldern Walfors, müssen sie sich nun mit Sand arrangieren. Bemerkenswert, beide bleiben sich und ihrer Gesinnung treu. Während Tomeija immer noch eine treue Gesetzteshüterin ist und dem Daremo folgt, treibt sich Liothan eher im Untergrund herum und sucht Kontakt zu zwielichtigen Gestalten. Trotz dieser Gegensätze sind die beiden ein Herz und eine Seele, sind sie doch getrieben von Güte und nicht Boshaftigkeit. Sie haben nur im Blick, dass es den Menschen in ihrer Umgebung gut geht. Einzig das Augenmerk ist unterschiedlich. Dies macht für mich einen gewissen Reiz aus und lässt mich häufig schmunzeln.

Was mir persönlich nicht so gut gefiel, dass dieses Buch seinen Hauptaugenmerk auf das Militärische lenkte. Angriffsstrategien, Heeresbewegungen, Aufbau und so weiter. Ich fand dies recht eintönig und zäh. Wedora steht wieder vor einem schier unbezwingbaren Feind und muss alles in die Waagschale werfen, um der drohenden Vernichtung zu entgehen. Die Sungam Tasai wollen die Handelsstadt für sich beanspruchen und scheuen kein Mittel, um dieses Zeil zu erreichen. Auch wenn der Gedanke, einen Graben durch die Wüste zu ziehen und darauf Schiffe fahren zu lassen mich wieder absolut fasznierte. Ich versuchte zwar, es mir vorzustellen, scheiterte aber. Ich hoffe sehr, dass Wedora eines Tages verfilmt wird und ich die Bilder dann auf einer riesen Leinwand sehen kann!
Gleichzeitig gerät Liothans und Tomeijas ursprüngliche Heimat Walfor nicht in Vergessenheit und ein Erzählstrang berichtet von den dortigen Geschehnissen. Ich fand den Wechsel seht gut, dass es das Buch noch lebendiger und spannender machte.

Mein Fazit
Eine Mischung aus militärischer Fantasy und zum Träumen anregenden Beschreibungen. Zu 100% überzeugen konnte mich das Buch nicht, aber ich bin trotzdem schon sehr auf die Fortsetzung gespannt!
 


Mehr Rezensionen von Elohym78