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Marko Kloos

Alien Wars 2
Planetenjagd

  • Autor:Marko Kloos
  • Titel: Planetenjagd
  • Serie:Alien Wars 2
  • Genre:SF
  • Einband:Taschenbuch
  • Verlag:Heyne Verlag
  • Datum:14 Dezember 2015
  • Preis:8,99 EUR

 
»Planetenjagd« (Alien Wars 2) von Marko Kloos


Besprochen von:
 
Korlat
Deine Wertung:
(4)

 
 
Wir befinden uns im 22. Jahrhundert. Inzwischen leben dreißig Milliarden Menschen auf der Erde. Viele leben in riesigen Slums, in die sich die Polizei kaum noch hineingetraut. Hier lebt auch Andrew Grayson, bis er sich zum Militär meldet und sich für 5 Jahre verpflichtet. Das Militär und die Kolonien im Weltraum sind der einzige Ausweg aus der Misere auf der Erde.

Zu Beginn des zweiten Bandes von „Alien Wars“ sind die fünf Jahre um, für die sich Andrew verpflichtet hatte. Das Leben auf der Erde ist mittlerweile noch schwieriger geworden. Immer noch gibt es verfeindete Machtblöcke, die sich untereinander bekriegen und mittlerweile sind auch mächtige Aliens, Lankies genannt, aufgetaucht, gegen die man noch kein Mittel gefunden hat. Immer mehr Weltraumkolonien der Menschen werden zerstört und zu Planeten der Lankies umgewandelt. Die Menschheit ist auf dem Rückzug. Die Aussichten für Andrew und seine Freundin Halley, die als Pilotin Kampfschiffe fliegt, sind auf der Erde eher schlechter als besser geworden, so verpflichten sie sich für weitere fünf Jahre.

Nach einem katastrophal missglückten Angriff auf einen SRA-Planeten (SRA=Sino-russische Allianz) wird Andrew der Midway zugeteilt, einem veralteten, schon ausgemusterten und nun wieder in Dienst gestellten Schiff. Das Schiff wird mit einem kleinen Flottenverband nach Formalhaut geschickt, um die dortige Kolonie zu „besetzen“. Teile der Soldaten meutern gegen diese Anordnung, die den Tod tausender Zivilisten bedeuten würde. Ein Lankie-Schiff taucht auf, das mit Hilfe der ansässigen Wissenschaftler zerstört wird. Aber dann kommen Flüchtlinge aus dem Sonnensystem und bringen schreckliche Nachrichten mit – die Lankies sind auf dem Mars.

Kommentar:

In diesem zweiten Band der Reihe lernen wir die Hauptperson noch näher kennen. Wir erleben Andrew in einem kurzen Urlaub mit seiner Mutter und einem womöglich noch kürzeren mit seiner Freundin Halley. Andrew entfernt sich immer weiter von seinem früheren Leben. Da er, wie alle anderen Soldaten auch, nur zensierte Nachrichten von der Erde erhält, orientiert er sich an seinem Alltag als Gefechtscontroller und an seinen Kameraden. Er ist davon überzeugt, dass es nur noch ein paar Jahre dauern wird, bis die Lankies alle Kolonien der Menschheit erobert haben werden. Trotzdem kämpfen die Großmächte gegeneinander, statt sich mit aller Kraft gegen den gemeinsamen Feind stellen.

Andrew lässt sich nicht unterkriegen, so ist seine Verlobung mit Halley ein Stückchen scheinbare Normalität in einer untergehenden Welt. Der Autor schildert uns mit Andrew Grayson einen glaubhaften Charakter, der versucht, inmitten des Irrsinns eines aussichtslosen Krieges er selbst zu bleiben.

Nur wenige der anderen Charaktere werden auch nur annnähernd so deutlich gezeichnet. Am ehesten trifft das auf seine alte Ausbilderin, Sgt. Briana Fallon zu, die er auf der Fahrt nach Formalhaut wiedertrifft. Sie führt die Meuterer dort an, ihr vertraut er und schließt sich ihr deshalb an.

Zum ersten Mal können die Soldaten ein Lankie-Schiff zerstören. Ein Grund zur Hoffnung, wenn nicht gleichzeitig die Nachricht käme, dass die riesigen Aliens im heimischen Sonnensystem angekommen sind. Ein dramatischer Cliffhänger am Schluss des Buches, der die Spannung zum nächsten Band hochhält.

Fazit

Ein schöner zweiter Band dieser Serie. Hier wird kein höherer Sinn im Krieg gesucht und keine Rechtfertigung versucht. Die Geschichte kommt ohne philosophiegeschwängerte Luft aus. Flott geschriebene Military-SF mit abwechslungsreichen Kämpfen. Ich hätte mir gerne ein wenig mehr von den Lankies gewünscht – was sind sie, was treibt sie an etc.? Aber das hebt sich der Autor wohl für die Fortsetzung auf, die ich sicher lesen werde.

Viel Kritik muss ich an der Übersetzung üben. Vergleiche mit der Originalausgabe zeigen, dass hier an vielen Stellen nicht gut gearbeitet wurde. Viele Begriffe und Redewendungen sind einfach falsch übersetzt. Einige Worte ergeben schon im Deutschen an den jeweiligen Stellen keinen Sinn – Flugblatt statt Flugdeck, „mitaufklärer-Abzeichen“ statt „mit Aufklärer-Abzeichen“, Schweiz statt Shrikes – der Name der Hauptperson wird geändert – Kaiser statt Grayson - und anderes mehr. Das sollte eigentlich im Verlag aufgefallen sein. Sehr ärgerlich.
 


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