Opal fristet ihr Dasein in der Zermahlerin. Jeden Tag schuftet sie bis zum Umfallen mit anderen Häftlingen, um Dunkeldornpulver herzustellen. Jeder Schritt ist eine Qual, jeder Atemzug ist eine Qual, das bloße Sein ist eine Qual. Opal droht zu zerbrechen. Doch wie durch ein Wunder, wird sie gerettet und in das schwarze Kolosseum gebracht. Dort sammelt sich der Dunkle Rat und seine Anhänger, um den Dornenprinzen zu vernichten.

Das Cover ist wieder sehr düster gehalten. Die schwarzen Ranken des Dunkeldorn und seine frisch erblühten Knospen schlängeln sich wild und bösartig und drohen alles zu ersticken. Das Bild passt wunderbar zu den vorhergehenden Teilen, so wie zum Inhalt der Serie.

Voller Freude schlug ich den letzten Teil des Serie auf. Voller Freude und Spannung wie es weiter geht, aber auch mit Wehmut, denn mir sind nicht nur die Protagnisten, sondern die ganze wunderbare Welt, die von Katharina Seck erschaffen wurde, ans Herz gewachsen. Ich liebe die detaillierten Beschreibung der Örtlichkeiten einfach, die mal zum Niederknien schön sind und dann wieder dunkel und unfassbar grausam. Zwischen diesen beiden Extremen geizt die Autorin nicht mit alltäglichem, was als Ausgleich und Abrundung einfach wunderbar war. Ohne Probleme schlenderte ich mit Opal durch den Garten des Schwarzen Kolosseum, fürchtete mich in der Zermahlerin und genoss die Zweisamkeit mit Julian an den unmöglichsten Orten. Um ehrlich zu sein, gefielen mir in diesem Band die Beschreibungen der Umgebung fast am meisten.
Denn das politische Ränkespiel traf nicht wirklich meinen Geschmack. Wie Opal auch, empfand ich das ständige Abwägen als langweilig und Zeitschinden, eh es endlich wieder zur Sache geht. Diesmal erinnerte mich das Werk von Katharina Seck an eine wilde Achterbahnfahrt mit vielen Höhen und Tiefen. Aber auch mit Nervenkitzel und Freude, wenn das Adrenalin nachlässt.

Sehr gelungen fand ich die Beziehung zwischen Opal und Julian. Denn wie die Geschichte, reifte auch die Liebe zwischen den beiden. Von jugendlich zu erwachsen. Auch hier war eine deutliche Entwicklung der Autorin zu merken; war sie im ersten Band noch recht vorsichtig mit den Beschreibungen, ging sie im letzten Band aufs Ganze, was mir gut gefiel. Die Brutalität nimmt zu, aber eben auch die Liebe.
In diesem Teil vereinen sich nochmal alle Personen aus den vergangenen Bänden und kämpfen für Gerechtigkeit. Mir hat es Freude gemacht, nochmal zurückzublicken, auf alles, was hinter Opal liegt. Ihren Werdegang zu rekapitulieren und ihr Anerkennung zu zollen. Nochmal an die aufregenden Begebenheiten zu denken, die sich jetzt teils zu Freundschaften, teils zu Feindschaften entwickelt haben. Ich mag es sehr, wenn ein Handlungsfaden am Ende rund ist und keine losen Enden zurück bleiben.

Mein Fazit

Eine rund rum gelungenes Finale, auch wenn mir der Abschied von Opal und Julian leid getan hat.