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Freund, Peter

Laura und das Siegel der sieben Monde


 
»Laura und das Siegel der sieben Monde« von Freund, Peter


Besprochen von:
 
Carsten Kuhr
Deine Wertung:
(2.5)

 
 
Das Magazin Focus urteilte über den ersten Band der Laura Erzählungen: "'Was Harry Potter kann, das kann Laura auch". Ein griffiges Schlagwort fürwahr, aber eines, das dem Buch nicht gerecht wird. Es gibt Parallelen - der jugendliche Protagonist, der in einem Internat aufwächst und mit besonderen Gaben ausgestattet ist. Doch damit erschöpfen sich die Gemeinsamkeiten auch schon. Während unser Harry auf eine Zauberschule geht, ist Laura vom Schicksal als Hüterin unserer Welt gegen die Kräfte des Bösen erwählt. Auch die Gegenwelt Aventerra findet in den Potter Romanen keine Entsprechung. Also kein Deutscher Zauberlehrling, sondern eine eigenständige Reihe. Im Ersten Band der Reihe erfuhr Laura, dass sie von ihrem auf Aventerra von den Mächten des Bösen gefangen gehaltenen Vater zur Hüterin auserwählt worden ist. Es gelang ihr ein magisches Kleinod den Schergen des Bösen zu entreissen, und damit das Leben eines der wichtigsten Streiter für das Gute zu retten. Nun wartet sie auf den Tag, an dem sich das Tor zu Aventerra erneut öffnet, und sie den Kelch dem Hüter des Lichts übergeben kann. Bis dahin aber stehen ihr weitere Abenteuer bevor. Die Schergen des Bösen trachten ihr nach dem Leben. Mehreren Anschlägen entgeht sie nur mit Müh und Not, Verrat bedroht sie. Nur das Siegel der sieben Monde verspricht Hilfe. Doch was ist unter diesem Begriff zu verstehen? Eine Zeitreise führt sie in die Vergangenheit ihres Internats. Hier trifft sie nicht nur auf wilde, blutrünstige Krieger, auch eine Zauberin verbreitet ihr dunkles Hexenwerk Später besucht ihre Astralprojektion den gefangen gehaltenen Vater auf Aventerra. Dort stellt Borboron, der dunkle Fürst sie vor die Wahl - das Leben ihres Vaters gegen den Kelch ...

Peter Freund kommt aus dem Filmbusiness. Als Produzent und Dramaturg zeichnet er für zahlreiche Fernsehproduktionen verantwortlich. Dies hinterlässt auch im vorliegenden Roman seine unübersehbaren Spuren. Da machen sich Autos ohne Fahrer an die Verfolgung unserer Protagonistin, da stehen wilde Verfolgungsjagten über schwarze Skiabfahrten auf dem Programm und geheime Bibliotheken in alten Burgen werden als Tatort für einen Mord benützt. Freund hat sich hier typischer Versatzstücke moderner Kino- und TV-Serien bedient. Mir persönlich war das schon fast ein wenig zu viel des Guten. Die Mordgeschichte, die Anschläge auf der einen Seite, die magischen Erlebnisse in der Vergangenheit und auf Aventerra auf der anderen Seite lassen das Buch schon beinahe überfrachtet erscheinen. Zu abgeklärt agiert meiner Meinung nach unsere Protagonistin, zu deutlich präsentierten sich auch die Hinweise auf einen Verräter in ihrem Umkreis, ohne dass es unseren Hauptpersonen auffällt. Am besten gefallen haben mir die Sequenzen, die der Autor in der Vergangenheit angesiedelt hat. Hier offenbart der Text realistisch die Brutalität des damaligen Daseins. Die hier auftretenden Personen sind markant beschrieben, blieben mir im Gedächtnis haften. Anders dagegen die demgegenüber blass wirkenden Anhänger des Bösen in der Jetztzeit. Die Symbiose zwischen einem mittelalterlichen Handlungsstrang (Aventerra, Zeitreise) und den Geschehnissen im Heute wirkte diesmal auf mich nicht ganz so gelungen, nicht so spritzig wie im Auftaktroman. Aller spannenden Geschehnisse zum Trotz blieb daher dieses Buch ein wenig hinter meinen Erwartungen zurück.
 


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