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Caragh O'Brien

Die Stadt der verschwundenen Kinder


 
»Die Stadt der verschwundenen Kinder« von Caragh O'Brien


Besprochen von:
 
killerbiene75
Deine Wertung:
(4)

 
 
Gaia ist eine angehende Hebamme die außerhalb einer Enklave lebt, welche jeden Monat die ersten drei Neugeborenen einfordert. Im Gegenzug erhalten die Bewohner außerhalb der Enklave das lebensnotwendige Wasser. Als Gaia nach Hause kommt sind ihre Eltern verhaftet und in die Enklave gebracht worden. Für Gaia bricht eine Welt zusammen und sie fängt an die Dinge zu hinterfragen. Keiner kann sagen, was man Ihren Eltern vorwirft und sie beschließt sie zu befreien...

Autorin
Caragh O’Brien wuchs in Minnesota auf und studierte Literatur und Kreatives Schreiben. Nach dem Studium begann sie als Highschool-Lehrerin zu arbeiten und entdeckte nebenbei die Freude am Schreiben. »Die Stadt der verschwundenen Kinder« ist ihr erstes Jugendbuch und hat in den Vereinigten Staaten und in Großbritannien viel Aufsehen erregt. Caragh O’Brien ist verheiratet, hat drei Kinder und lebt mit ihrer Familie und zwei Wüstenrennmäusen in Connecticut.

Buch
Das Cover ist nichts Neues und man trifft es in sehr ähnlicher Form auf einigen anderen bekannten Büchern an. Entfernt man den Schutzumschlag, dann leuchtet einem ein Metallicfarbenes dunkles Blau entgegen. Auf der ersten Seite ist eine Karte, auf der man einen ersten Überblick über die Enklave und die Siedlung davor bekommt. 

Die Geschichte über Gaia besteht derzeit aus zwei Bänden:
1. Die Stadt der verschwundenen Kinder
2. Das Land der verlorenen Träume

Wertung
Caragh O'Brien hat eine sehr spannende Dystopie erschaffen, die den Leser nicht mehr los lässt. Hat man einmal angefangen zu lesen, verfällt man unweigerlich den sympathischen Charakteren und dem Ideenreichtum dieser Geschichte.

Gaia ist eine angehende Hebamme und wirkt trotz ihrer 16 Jahr deutlich älter, eher wie eine junge Erwachsene als ein Teenager. Die "Heldin" Gaia ist erstaunlicherweise keine Schönheit und das macht die Geschichte zu etwas Besonderen. Es ist einfach sehr angenehm auch mal eine entstellte Person in eine Heldin zu verwandeln. 

Auf langwierige Erklärungen wurde verzichtet, und dennoch tappt man nicht lange im Dunkeln. Der Autor versteht es viele Informationen in den Text einfließen zu lassen ohne das diese wie eine Erklärung wirken. Alle wichtigen Dinge erfährt man nebenbei und der Lesefluss wird nicht gestört. Manches bleibt allerdings der Phantasie des Lesers überlassen. So wird zum Beispiel nur sehr kurz und knapp angesprochen, wie es zu dieser Enklave kam und warum es so wenig Wasser und Nahrung gibt. Auch wird nicht genau erwähnt, wie lange sich Gaia in Gefangenschaft befindet. Das hat zur Folge, dass der Leser gewissermaßen gezwungen wird, sich mehr mit der Geschichte auseinander zu setzen, als würde alles bis ins letzte Detail erklärt.

Ein paar kleinere Logikfehler sind mir dennoch aufgefallen, die allerdings nicht weiter ins Gewicht fallen. Immerhin handelt es sich um ein Jugendbuch, da kann man über sowas schnell hinweg sehen. Die Handlungen sind an wenigen Stellen nicht ganz nachvollziehbar, aber das muss es auch nicht immer sein. In der Realität fragt man sich ja auch das ein oder andere mal, warum eine Person gerade eben so gehandelt haben könnte. Insgesamt ist die Geschichte stimmig und trumpft mit einem sehr angenehmen Schreibstil auf.

Das Buch ist dank einiger überraschenden Wendungen und der nie enden wollenden Spannung sehr schnell durchgelesen. Aber Vorsicht: Kaum hat man das Ende erreicht will man unbedingt erfahren wie es weiter geht. Die Geschichte hat zwar ein abgeschlossenes Ende, aber es bleiben noch viele Fragen offen für mindestens einen weiteren Band.

Fazit
Eine phantasievolle Dystopie, die kaum etwas zu wünschen übrig lässt und den Leser sehr schnell in eine ideenreiche Welt entführt. Für Fans dieses Genres ein gelungenes Buch, das keiner mir bekannten Geschichte ähnelt.
 


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