Stark wie der Tod ist die Liebe

Die letzten Überlebenden der Apokalypse haben sich nach Mormon Tears an einen Salzsee gerettet. In den Höhlen suchen sie Schutz und Zuflucht. Doch die Gruppe wird von internen Machtkämpfen gespalten. Während die eine Hälfte um ihr Überleben kämpfen will, sieht die andere ihr Heil im Luxus. Die Gruppe spaltet sich und reist weiter in ein Hotel in der Nähe eines Flughafens. In Mitten von Lebensmittelvorräten, Strom und fließend Wasser, rüsten sie das Hotel zu einer wahren Festung auf, um gegen die Reiter der Apokalypse und die Echsenmonster zu bestehen. Die andere Gruppe richtet sich in einem Pueblo in den Höhlen von Mormon Tears ein, die vor Jahrunderten von einem Indianerstamm für sie gebaut wurde. Wer kann gegen die schiere Übermacht der Echsenmonster bestehen?

Das Cover ist wieder sehr düster gehalten. Ein Salzsee, eine Schar Vögel und ein Tierschädel, prägen das Bild. Es spiegelt den Inhalt und den Titel des Buches perfekt wieder und ich hätte mir kein besseres Bild wünschen können!

Gewohnt spannend und mitreißend schildert Michael McBride das Ende der Menschheit. Er baut ein sehr düsteres Szenario auf, was zum einen daran liegt, dass die Erde in atomaren Staub versinkt, die Natur unwiderbringlich geschädigt wurde und zum anderen daran, dass die vier Reiter der Apokalypse - Tod, Krieg, Pest und Hunger - die Welt mit einem nie gekannten Maß des Terrors überziehen. Dies schildert er sehr bildgewaltig, so dass ich mich sehr gut in die vorherrschende Atmosphere der Hoffnungslosigkeit und Verzweiflung, aber auch in den Kampfeswillen hineinversetzen und mitreißen lassen konnte.
Die letzten gut hundert Überlebenden haben sich dank ihrer inneren Eingebung am Salzsee des Mormon Tears versammelt. Die Stimmung ist glücklich und gelöst, da sie zu den wenigen Überlebenden zählen. Doch dann schlägt die Stimmung um. Richard, ein ehemaliger Politiker, möchte sich an die Spitze der Gruppe setzen und sie beherrschen. Verblendet von einem Versprechen nach einer besseren Zukunft folgt ihm ein Großteil der Gruppe. Strom, fließendes Wasser, genug zu essen, das scheint fast wie ein Versprechen auf ein kleines Stück vom Himmel. Blind für seine falschen Versprechungen laufen sie ihm hinterher, wie eine Herde zur Schlachtbank. Die eskalierende Gewalt wird erschreckend realitstisch von McBride geschildert, auch wenn es ungewöhnlich politisch klang, für diesen Endzeithriller.
Die Gruppe um den ehemaligen Militärsanitäter Adam hingegen scheinen zu einem Gleichklang mit sich und der Natur zurückfinden zu wollen. Sie entdecken ein uraltes Pueblo mitten im Berg von Mormon Tears. An den Wände prangen Bilder mit ihren Gesichtern. Sehr wirklichkeitsgetreu scheint die Höhle und der Inhalt nur auf sie gewartet zu haben. Sie rüsten sich zum Kampf. Teils wegen der Visionen, die Jake, ein kleiner Junge und teils Phoenix und Jill haben. Zu Beginn der Reihe hat es mich stark gewundert, dass alle ohne Zweifel Menschen mit Visionen folgen und diese auch noch für bare Münze nehmen, aber dann wurde mir klar, dass ich es warscheinlich auch so machen würde, wenn das Ende der Menschheit eingeläutet wird. Wenn der Glaube an Gott alleine nicht mehr reicht, wird der Fokus weiter gestellt und man ist offen für Neues.

Seine Protagonisten sind Michael McBride wiedermal hervorragend gelungen. Kraftvoll, einzigartig und sehr sympathisch nehmen sie den Kampf gegen die Apokalypse an. Ob das ein kleiner Junge ist, der von Visionen heimgesucht wird, deren Auswirkungen er einfach nicht begreifen kann, eine Gruppe Teenies, die sich verblüffend schnell an die neue Situation gewöhnen können oder ein Militärarzt, der schon immer seine Bestimmung darin gesehen hat, anderen zu helfen. Natürlich gibt es auch die schlechten Gegenstücke in Form des verblendeten und Machthungrigen Politikers oder den Fantaikern, die einfach jedem bilnd hinterherrennen. Aber gerade die Mischung macht dieses Buch, bzw. die Trilogie zu einem einmaligen Leseerlebnis!

Mein Fazit
Absolut packend! Spannend von der ersten bis zur letzten Seite!