Das ist eine verdammt gute Frage. Ich vermute mal, dass tatsächlich Rollenspiele solche Karten bekanntgemacht haben, wobei ich behaupten würde, dass Jules Verne und Robert Louis Stevenson den Ball ins Rollen gebracht haben.
Jules Vernes "Geheimnisvolle Insel" besaß schon 1875 eine eigene (fiktive) Inselkarte.
Die "Schatzinsel" von RL Stevenson erschien 1883 ebenfalls mit einer eigenen Karte. Hier war die (Schatz-)Karte allerdings kein begleitendes Element eines Buchs, sondern der Gegenstand der Geschichte selbst.
Ich vermute mal (aber ich könnte mich irren), dass innerhalb des Fantasy-Genres es natürlich Tolkiens Mittelerde-Karte war, die andere zu ihren eigenen geographischen Grübeleien angeregt hatte.
Es gibt umgekehrt auch Fantasy-Autoren, die sich weigern, Karten zu verwenden.
(z.B. Joe Abercrombie,
http://www.joeabercrombie.com/2007/10/02/maps-craps-2/)
Ich bin mit Karten aller Art aufgewachsen und hatte als Kind eine Menge Reisebücher verschlungen, wo Karten stets sehr beliebt waren. Die obige Karte zu "Kalion" war nur für mich gedacht gewesen. Gleichzeitig will man aber nicht monatelang auf krakelige unbeholfene Bleistiftzeichnungen starren. That´s when Mr Photoshop steps in.
Langfristig würde ich einen echten Karteinzeichner anheuern, um etwas zu designen, das aus einem Guss ist. Aber dafür ist es noch etwas zu früh, da ja noch irgendwelche Städte hinzukommen könnten.
Das mit dem Scrabble klingt wie eine verdammt gute Idee. Ich hätte das mal versuchen sollen... Das klassische Problem der Fantasy-"Weltenbildung" ist, dass man am Anfang dazu neigt, witzige Wortideen zu verwenden und relativ wahllos einzusetzen. Doch ein Jahr später ist man bereits mit dem Problem einer eigenen Fantasy-Sprache beschäftigt und muss dann rückwirkend einsehen, dass viele der erfundenen Namen nicht in die "Diktion" dieser Sprache passen.
Ich hatte irgendwann begonnen, das alles in eine eigene Sprache (Ledonisch, im Original "Tuledon") zu konsolidieren. Irgendwann erreicht man also auch den Punkt, an dem die Ortsnamen irgendeine semantische Wurzel haben müsste (so wie "Würzburg" und "Gewürze"). Das ganze ist also ein Prozess, bei dem man entscheiden muss, wie tief ins Detail man eigentlich gehen möchte.
Ich habe mir (und auch das ist eigentlich nur intern für mich gedacht) hierzu ein kleines Wörterbuch angelegt:
http://kalion.de/terkados/
Dem kann man natürlich nur dann etwas abgewinnen, wenn man so wie ich ein kompletter Geek ist.