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Harry Harrison/John Holm

Hammer of the North 2
Der Weg des Königs

  • Autor:Harry Harrison/John Holm
  • Titel: Der Weg des Königs
  • Serie:Hammer of the North 2
  • Genre:Fantasy
  • Einband:Taschenbuch
  • Verlag:Mantikore-Verlag
  • Datum:11 November 2016
  • Preis:14,95 EUR

 
»Der Weg des Königs« (Hammer of the North 2) von Harry Harrison/John Holm


Besprochen von:
 
Sachmet
Deine Wertung:
(2)

 
 
Shef Sigvarthsson hat die Fesseln seiner Herkunft und Vergangenheit abgestreift und ist zu einem Mitregenten Englands geworden. Vielen der Engländer, die er aus der Sklaverei oder einem Frondienst befreit hat, sind ihm treu ergeben, denn in seinem Teil des Landes herrscht gleiches Recht für alle. Egal ob Sklave oder Edelmann. Doch sein Aufstieg hat ihn Godive gekostet und die Regierungsgeschäfte beginnen ihn zu langweilen.

Also baut er zusammen mit seinen Getreuen und Kampfgefährten
eine Flotte aus neuartigen Schiffen, die mit Katapulten ausgerüstet sind. Damit stellt er sich den Söhnen Ragnars in ihrer ureigensten Domäne entgegen. Bisher waren die Wikinger die unangefochtenen Herren der Meere, das möchte Shef nun ändern und den Kampf von England in die Heimat der Wikinger verlagern.

Schon bei ihrem ersten Aufeinandertreffen zeigt sich die Überlegenheit der neuen Schiffe und Waffen
. Allerdings fällt der junge Anführer während des Kampfes von Bord und muss vor den Söhnen Ragnars fliehen. Ohne Kontakt zu seinen Leuten und ohne Kenntnisse des Landes macht sich Shef auf, den Weg nach England zu finden und unterwegs neue Verbündete zu gewinnen.

Währenddessen gründet die christliche Kirche einen neuen Orden, zu dem nur die besten Kämpfer des christlichen Glaubens Zutritt haben. Eingeschworen auf die Kirche und geleitet von ihrem Glauben, machen sich die Kämpfer auf den Weg, England von den Heiden zu befreien und das Land wieder für Mutter Kirche zu gewinnen.

Der Plot hört sich interessant an und ist es sicher auch. Nur leider ist er auf den 654 Seiten sehr schwer herauszufiltern. 300 Seiten weniger hätten dem Buch sicher gut getan. Leider liebt es der Autor, sich in nebensächlichen Details zu verlieren, welche den Roman unnötig aufblähen und die Geschichte nicht wirklich voran bringen.

Egal ob es um Schiffsbau, Schmiedekunst, neue Techniken oder poltische Entscheidungen und Strategien geht, alles wird Seiten lang bis ins kleinste Detail ausführlich erläutert. In meinen Augen unnötig, doch es zeigt immerhin, dass der Autor ganz in seiner Geschichte aufgeht und gut recherchiert hat. Ich habe das Buch nach der Hälfte abgebrochen und von dieser Hälfte habe ich sicherlich nochmals ca. 50% überblättert, weil ich diesen detaillierten Erklärungen nicht mehr folgen mochte.

Die neue Übersetzung dieses Epos war ein Grund mehr, das Buch nicht zu beenden. Eigennamen werden ins Deutsche übersetzt, allerdings wird das nicht konsequent durchgezogen. Gerade wenn man die Serie Vikings geschaut hat und die Gestalt Ragnar Lodbroks vor Augen hat, möchte man hier nicht Ragnar Lodenhose lesen. Allerdings ist für mich John Snow auch immer noch John Snow und nicht John Schnee, da bin ich wohl eigen und altmodisch. Wenn ich ein Buch aus dem englischen oder nordischen Raum lese, erwarte ich auch englische oder nordische Namen und keine deutsche Übersetzung der Eigennamen.

Die Visionen und Träume, die den Regenten immer wieder überfallen, helfen dem jungen Mann oft, die richtige Entscheidung zu treffen und seinen Weg zu finden. Ein findiger Kniff des Autors., um der ganzen Figur etwas Mystisches zu verleihen.

Das Cover der neuen Ausgabe sind einfacher gehalten als das der alten Ausgabe, ist aber nicht so aussagekräftig. Außerdem fehlt das Glossar im hinteren Teil des Buches, welches die nordischen oder englischen Begriffe erklärt. Während in der alten Ausgabe die Kapitel durch die Illustration eines Wikingerhelms eingeleitet wurden, fehlt in der neuen Ausgabe jegliche Illustration.

Fazit:
Ich mag die nordische Mythologie, lese gerne Bernard Cornwell oder auch Guy Gavriel Kay oder Poul Anderson, die alle wunderbare Romane zu diesem Thema veröffentlicht haben. Auch die Spiegelkrieger Saga von Werner Karl ist lesenswert. Dieses Buch hingegen verlangt Ausdauer und Geduld um den Kern der Geschichte zu finden.
 


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